Letzter Update:  am 14.12.2022  

        

 


 Pilgerweg       ........ über den Camino Inglés


Camino Inglés

Pilgerweg von Ferrol bzw. A Coruña nach Santiago de Compostela

Der Camino Inglés verläuft von Ferrol über Neda und Miño nach Bruma. Hier trifft er mit der anderen Variante die von A Coruña kommt über Cambre zusammen. Von hier aus geht es über Sigüeiro nach Santiago de Compostela. Gesamtlänge von Ferrol ca. 125 Km bis nach Santiago.

 

Der Pilgerweg:

 

Den Camino Inglés reisten die, die Galicien über das Meer von den Toren von der Ostsee, den skandinavischen Länder, die Niederlande, Flandern, vom Norden Frankreichs erreichten. Sehr viele kamen auch von England und von Irland. So schifften sich im März des Jahres 1434 fast 3.000 in Portus Magnus Artabrorun (Coruna) und vor den Toren  von Ferrol aus, und machten sich von dort aus zu Fuß auf nach Santiago.

 

Etappeneinteilung von Ferrol:

1. Etappe / 34km  - FERROL - MIÑO
   - Albergue de Neda (A Coruña)
   - Albergue de Miño (A Coruña) 
2. Etappe / 33km - MIÑO - BRUMA
   - Albergue de Bruma (A Coruña)
3. Etappe / 33km - BRUMA - SIGÜEIRO
   
- Albergue de Órdenes (A Coruña)
4. Etappe
/ 15km - SIGÜEIRO - SANTIAGO DE COMPOSTELA

 

Etappeneinteilung von A Coruña:

 

1. Etappe / 38km - A CORUÑA- BRUMA
   - Albergue de Bruma (A Coruña)
2. Etappe / 33km - BRUMA - SIGÜEIRO
   
- Albergue de Órdenes (A Coruña)
3. Etappe
/ 15km - SIGÜEIRO - SANTIAGO DE COMPOSTELA
 

 

Beschreibung des Pilgerweges:  (Die Beschreibung und die Bilder im Text des Pilgerweges haben wir mit freundlicher Genehmigung von Heinrich Wagner  übernommen). eMail:  hawe@art4lease.net 


Ich beschreibe den Camino Inglés, rede über einen schwierigen Weg, der uns häufig gezwungen hat, uns durch eigenes Wissen und Geschick zu orientieren.
Häufig mangelte es an Bezugspunkten oder “flechas amarillas”, jene hilfreichen gelben Pfeile, die auf den Straßenbelag, an Lichtmasten oder Mauern aufgesprüht den rechten Weg weisen sollen.
Bisweilen gaben eben diese Pfeile mehrdeutige Hinweise, stellten uns vor die Aufgabe ohne gesicherten Hinweis eine Autobahn zu überwinden oder eine Landstraße zu überqueren.
Ich war immer wieder auf meinen Orientierungssinn, gewissermaßen meinen Instinkt zurückgeworfen den richtigen Weg nach Süden Richtung Santiago zu finden.
Es gibt nicht so viele der berühmten Steine mit der richtungsweisenden Muschel darauf, wie es wünschenswert wäre und die es gibt, sind nicht alle gerade leicht zu finden.
Aber immer wenn ich einen sah, genoß ich den Augenblick. Der Anblick bestätigte mich, er zeigte mir, dass wir, im wahrsten Sinn des Wortes, irrend den rechten Pfad gegangen waren.
Ich erinnere mich und finde es sei wichtig zu sagen, dass diese Grenzsteine in Galicien, so sie nicht beschädigt sind, in einer Nische eine Fliese mit der gelben stilisierten Jakobsmuschel auf blauem Grund tragen, die mit ihrer offenen Seite die Richtung nach Santiago weist. Die darunter angegebenen Kilometer informieren, wie weit es noch bis zur Plaza de Obradoiro ist.
Ein guter Rat, er stammt aus einer dieser Anleitungen zum Pilgern, sollte unbedingt beherzigt werden: wasserdichtes, festes Schuhwerk tragen, außer man fühlt sich in nassen Socken wohl.
Und noch ein Hinweis aus, ich hoffe meine Erinnerung trügt nicht, gleicher Quelle: ein wasserdichter Mantel im Gepäck, schnell greifbar, ist einem Regenschirm vorzuziehen.
Von Ferrol aus sind 125 Kilometer in vielen Pilgerführern angegeben. Bis Neda, wo sich die erste Herberge befindet, weisen viele von ihnen 12 Kilometer aus. Zu bedenken ist, dass in den die meisten Führer die Kilometer innerhalb der Stadt nicht berücksichtigten. So sind es vom Hafen von Ferrol aus - der klassische Ausgangspunkt - bis an den Stadtrand, je nachdem, welchen Weg durch die Stadt man wählt, einige Kilometer mehr. Der Redlichkeit halber gebe ich eine Information weiter, die, obwohl nicht überprüft, wir sind im Sommer 2003 unterwegs gewesen, meiner Erfahrung nach plausibel ist:
Es sei nicht ratsam den Camino Inglés von Ferrol aus im Winter zu gehen, da in den Niederungen das Wasser, die im Sommer als Erholung empfundenen Wege entlang von Wiesen und Gewässern schwer passierbar machen kann.
Die wenigen Sonnenscheinstunden im Winter bedingen auch, dass die im Sommer schattigen Wege über bewaldeten Hügel, wir sind oft mehrere Stunden am Stück in ihnen auf dem Weg gewesen, ohne auf eine menschliche Ansiedlung zu stoßen, so man von der Dunkelheit eingeholt wird, die Orientierung schier unmöglich machen.
Außer Neda, Mino, Bruma
und Órdenes gibt es keine weiteren Pilgerherbergen entlang dieser Route.
Im Sommer findet man Unterkünfte in Cabanas, Pontedeume, Mino, Betanzos, Leiro, Do Vento und Sigüeiro.
Das ist im Winter nicht so einfach, weil viele der Hotels und Hostals der Küstenorte dann geschlossen haben. Andere Unterkünfte zu finden setzt sowohl Ortskenntnis wie Geduld, gepaart mit Gespür und die Kraft für lange Zusatzwege voraus.
Der Camino Inglés wird zur Zeit nur wenig begangen. Dies ist einer der besonderen Reize dieses Weges, der durch eine ungewöhnlich schöne Landschaft führt, durch sehenswerte Städte und Dörfer hindurch, an verlassenen Klöstern und Kirchen vorbei.
In Nordspanien ist das Klima ähnlich dem Alpenvorland, jedoch im Jahresmittel wesentlich milder. Es wachsen dort Zitronen- und Orangenbäume, die Durchschnittstemperaturen liegen im Sommer  bei 25o , das ganze Jahr über fällt Regen in Form von Schauern und Nieselregen.
Als Pilger setzt man sich weder dem trocken-heissen Mittelmeerklima mit dürrer Vegetation, wie man es von Spanien automatisch erwartet, aus, noch dem rauhen Klima der Meseta (Camino Francés).
Die atemberaubende Schönheit von Galiciens Küste, wo vielerorts geradezu spektakulär wilde Felsenküste mit darin eingebetteten unverbauten Sandstränden uns verzückte, wechselt über in grüne Wiesen mit weidenden Kühen, Maisfelder und Pinien- und Eukalyptuswälder. Freundlich anmutende Dörfer und Städte mit attraktiven Altstadtkernen und vielem Sehenswerten laden zum Verweilen ein.
Kulinarisch gibt es alles, von Fischen und Meeresfrüchten aller Art bis zu exzellentem Käsen und Wurstwaren.
Entlang des ganzen Camino Inglés trafen wir nur Einheimische, spanische Touristen, zwei spanische Pilger und einen aus Frankreich. Wenn man Glück hat oder diesem etwas nachhilft, gerät man da und dort in lokale Feste, an denen es auch in diesem Teil Spaniens nicht mangelt.
Die Wege sind, wie schon erwähnt, nicht nur stellenweise spärlich markiert, sondern auch
da und dort auch zugewachsen. Hätten wir uns nicht fast alles selber erarbeiten müssen, von der permanenten Suche nach Wegen und Markierungen bis zur allabendlichen Suche nach einer Unterkunft, wäre ich auf unserer Pilgerreise um eine, wie ich behaupte wesentliche, Erfahrung ärmer gewesen.
Bei den überaus freundlichen Einheimischen konnten wir, trotz mangelnder Sprachkenntnisse alles erfragen; bisweilen haben sie uns viel mehr erzählt, als wir deuten konnten.
Es empfiehlt sich daher, ein gutes Reisewörterbuch mit sich zu tragen.
Fazit: Der Camino Inglés bietet - noch - echtes "Jakobsweg-Abenteuer"!
Scheut man das Gewicht und Umwege nicht, kann ein kleines, leichtes Zelt mitgetragen, die Pilgerreise bereichern; denn es gibt der ganzen Küste entlang zahlreiche schöne Campingplätze, allerdings oft etwas abseits des markierten Weges.

 

Dokumentation:

Informationen über den Jakobsweg findet man in den Tourismusbüros sowohl der Städte als auch der Provinzverwaltungen; die Büros bieten teilweise unterschiedliche Informationen an, so dass es sich lohnt, so vorhanden beide zu besuchen. Im Tourismusbüro der Xunta in Ferrol (Praza Camilo José Cela, in der Nähe der Plaza de España) gab es ausgezeichnete, kompetente Informationen, u.a. ein sehr wertvolles photokopiertes Heft mit Wegskizzen und Beschreibung des Camino Inglés zwischen Ferrol und Santiago.



Alle die, den Camino Inglés schon einmal gepilgert (per Fuß, Rad, Pferd oder Esel) sind, können sich melden, und uns ihre Erfahrungen mitteilen. Oder aber wichtige Tipps, Hinweise und Ratschläge geben, für diejenigen die sich auf den Weg machen wollen  -  DANKE  -.



Hier kommen Sie zu den Pilgerwegen in Europa


          Hier können Sie uns eine eMail schreiben       

 

Updated: 14. Dezember 2022  -  9:15 Uhr

 
Thekla Schrange    @ Logo    Aloys Schaefer

Webmaster:   HomeOfficeMondorf                    © 1997 - 2023  Text + Design