 |

Pilgerweg
........ über den
Camino Inglés
Camino Inglés
Pilgerweg
von Ferrol bzw. A Coruña nach Santiago de
Compostela

Der
Camino Inglés
verläuft von Ferrol über Neda
und Miño nach Bruma. Hier trifft er mit der anderen Variante die von A Coruña
kommt über Cambre zusammen. Von hier aus geht es über Sigüeiro nach Santiago de
Compostela. Gesamtlänge von Ferrol ca. 125 Km bis nach Santiago.
Der Pilgerweg:
Den Camino Inglés reisten die,
die Galicien über das Meer von den Toren von der Ostsee, den skandinavischen
Länder, die Niederlande, Flandern, vom Norden Frankreichs erreichten. Sehr viele
kamen auch von England und von Irland.
So schifften sich im März des Jahres 1434 fast 3.000 in Portus Magnus Artabrorun
(Coruna) und vor den Toren von Ferrol aus, und machten sich von dort aus zu Fuß
auf nach Santiago.
Etappeneinteilung von Ferrol:
1. Etappe
/
34km
-
FERROL - MIÑO
-
Albergue de Neda (A Coruña)
- Albergue
de Miño (A Coruña)
2. Etappe
/
33km
- MIÑO -
BRUMA
-
Albergue de Bruma (A Coruña)
3. Etappe
/
33km
- BRUMA -
SIGÜEIRO
-
Albergue de Órdenes (A Coruña)
4. Etappe
/ 15km -
SIGÜEIRO - SANTIAGO DE COMPOSTELA
Etappeneinteilung von A Coruña:
1. Etappe
/ 38km -
A CORUÑA- BRUMA
- Albergue de Bruma (A Coruña)
2.
Etappe
/
33km
- BRUMA -
SIGÜEIRO
-
Albergue de Órdenes (A Coruña)
3. Etappe
/ 15km -
SIGÜEIRO - SANTIAGO DE COMPOSTELA
Beschreibung des
Pilgerweges: (Die
Beschreibung und die Bilder im Text des Pilgerweges haben wir mit freundlicher
Genehmigung von
Heinrich Wagner übernommen). eMail: hawe@art4lease.net
Ich beschreibe den Camino Inglés, rede über einen
schwierigen Weg, der uns häufig gezwungen hat, uns durch eigenes Wissen und
Geschick zu orientieren.
Häufig mangelte es an Bezugspunkten oder “flechas amarillas”, jene hilfreichen
gelben Pfeile, die auf den Straßenbelag, an Lichtmasten oder Mauern aufgesprüht
den rechten Weg weisen sollen.
Bisweilen gaben eben diese Pfeile mehrdeutige Hinweise, stellten uns vor die
Aufgabe ohne gesicherten Hinweis eine Autobahn zu überwinden oder eine
Landstraße zu überqueren.
Ich war immer wieder auf meinen Orientierungssinn, gewissermaßen meinen Instinkt
zurückgeworfen den richtigen Weg nach Süden Richtung Santiago zu finden.
Es gibt nicht so viele der berühmten Steine mit der richtungsweisenden Muschel
darauf, wie es wünschenswert wäre und die es gibt, sind nicht alle gerade leicht
zu finden.
Aber immer wenn ich einen sah, genoß ich den Augenblick. Der Anblick bestätigte
mich, er zeigte mir, dass wir, im wahrsten Sinn des Wortes, irrend den rechten
Pfad gegangen waren.
Ich erinnere mich und finde es sei wichtig zu sagen, dass diese Grenzsteine in
Galicien, so sie nicht beschädigt sind, in einer Nische eine Fliese mit der
gelben stilisierten Jakobsmuschel auf blauem Grund tragen, die mit ihrer offenen
Seite die Richtung nach Santiago weist. Die darunter angegebenen Kilometer
informieren, wie weit es noch bis zur Plaza de Obradoiro ist.
Ein guter Rat, er stammt aus einer dieser Anleitungen zum Pilgern, sollte
unbedingt beherzigt werden: wasserdichtes, festes Schuhwerk tragen, außer man
fühlt sich in nassen Socken wohl.
Und noch ein Hinweis aus, ich hoffe meine Erinnerung trügt nicht, gleicher
Quelle: ein wasserdichter Mantel im Gepäck, schnell greifbar, ist einem
Regenschirm vorzuziehen.
Von Ferrol aus sind
125 Kilometer in vielen Pilgerführern angegeben. Bis Neda, wo sich die erste
Herberge befindet, weisen viele von ihnen 12 Kilometer aus. Zu bedenken ist,
dass in den die meisten Führer die Kilometer innerhalb der Stadt nicht
berücksichtigten. So sind es vom Hafen von Ferrol aus - der klassische
Ausgangspunkt - bis an den Stadtrand, je nachdem, welchen Weg durch die Stadt
man wählt, einige Kilometer mehr. Der Redlichkeit halber gebe ich eine
Information weiter, die, obwohl nicht überprüft, wir sind im Sommer 2003
unterwegs gewesen, meiner Erfahrung nach plausibel ist:
Es sei nicht ratsam den Camino Inglés von Ferrol aus im Winter zu gehen, da in
den Niederungen das Wasser, die im Sommer als Erholung empfundenen Wege entlang
von Wiesen und Gewässern schwer passierbar machen kann.
Die wenigen Sonnenscheinstunden im Winter bedingen auch, dass die im Sommer
schattigen Wege über bewaldeten Hügel, wir sind oft mehrere Stunden am Stück in
ihnen auf dem Weg gewesen, ohne auf eine menschliche Ansiedlung zu stoßen, so
man von der Dunkelheit eingeholt wird, die Orientierung schier unmöglich machen.
Außer Neda, Mino, Bruma
und Órdenes
gibt es keine weiteren
Pilgerherbergen entlang dieser Route.
Im Sommer findet man Unterkünfte in Cabanas, Pontedeume, Mino, Betanzos, Leiro,
Do Vento und Sigüeiro.
Das ist im Winter nicht so einfach, weil viele der Hotels und Hostals der
Küstenorte dann geschlossen haben. Andere Unterkünfte zu finden setzt sowohl
Ortskenntnis wie Geduld, gepaart mit Gespür und die Kraft für lange Zusatzwege
voraus.
Der
Camino Inglés wird zur Zeit nur wenig begangen. Dies ist einer der besonderen
Reize dieses Weges, der durch eine ungewöhnlich schöne Landschaft führt, durch
sehenswerte Städte und Dörfer hindurch, an verlassenen Klöstern und Kirchen
vorbei.
In Nordspanien ist das Klima ähnlich dem Alpenvorland, jedoch im Jahresmittel
wesentlich milder. Es wachsen dort Zitronen- und Orangenbäume, die
Durchschnittstemperaturen liegen im Sommer bei 25o , das ganze Jahr
über fällt Regen in Form von Schauern und Nieselregen.
Als Pilger setzt man sich weder dem trocken-heissen Mittelmeerklima mit dürrer
Vegetation, wie man es von Spanien automatisch erwartet, aus, noch dem rauhen
Klima der Meseta (Camino Francés).
Die atemberaubende Schönheit von Galiciens Küste, wo vielerorts geradezu
spektakulär wilde Felsenküste mit darin eingebetteten unverbauten Sandstränden
uns verzückte, wechselt über in grüne Wiesen mit weidenden Kühen, Maisfelder und
Pinien- und Eukalyptuswälder. Freundlich anmutende Dörfer und Städte mit
attraktiven Altstadtkernen und vielem Sehenswerten laden zum Verweilen ein.
Kulinarisch gibt es alles, von Fischen und Meeresfrüchten aller Art bis zu
exzellentem Käsen und Wurstwaren.
Entlang des ganzen Camino Inglés
trafen wir nur Einheimische, spanische Touristen, zwei spanische Pilger und
einen aus Frankreich. Wenn man Glück hat oder diesem etwas nachhilft, gerät man
da und dort in lokale Feste, an denen es auch in diesem Teil Spaniens nicht
mangelt.
Die Wege sind, wie schon erwähnt, nicht nur stellenweise spärlich markiert,
sondern auch
da und dort auch zugewachsen. Hätten wir uns nicht fast alles selber erarbeiten
müssen, von der permanenten Suche nach Wegen und Markierungen bis zur
allabendlichen Suche nach einer Unterkunft, wäre ich auf unserer Pilgerreise um
eine, wie ich behaupte wesentliche, Erfahrung ärmer gewesen.
Bei den überaus freundlichen Einheimischen konnten wir, trotz mangelnder
Sprachkenntnisse alles erfragen; bisweilen haben sie uns viel mehr erzählt, als
wir deuten konnten.
Es empfiehlt sich daher, ein gutes Reisewörterbuch mit sich zu tragen.
Fazit: Der Camino Inglés bietet - noch - echtes "Jakobsweg-Abenteuer"!
Scheut man das Gewicht
und Umwege nicht, kann ein kleines, leichtes Zelt mitgetragen, die Pilgerreise
bereichern; denn es gibt der ganzen Küste entlang zahlreiche schöne
Campingplätze, allerdings oft etwas abseits des markierten Weges.
Dokumentation:
Informationen über
den Jakobsweg findet man in den Tourismusbüros sowohl der Städte als auch der
Provinzverwaltungen; die Büros bieten teilweise unterschiedliche Informationen
an, so dass es sich lohnt, so vorhanden beide zu besuchen. Im Tourismusbüro der
Xunta in Ferrol (Praza Camilo José Cela, in der Nähe der Plaza de España)
gab es ausgezeichnete, kompetente Informationen, u.a. ein sehr wertvolles
photokopiertes Heft mit Wegskizzen und Beschreibung des Camino Inglés
zwischen Ferrol und Santiago.

Alle die, den Camino
Inglés schon einmal gepilgert (per Fuß, Rad, Pferd oder Esel) sind, können sich
melden, und uns ihre Erfahrungen mitteilen. Oder aber wichtige Tipps, Hinweise
und Ratschläge geben, für diejenigen die sich auf den Weg machen wollen
- DANKE -.


Hier kommen Sie zu den Pilgerwegen in Europa

Thekla Schrange
†
Aloys Schaefer
Webmaster:
HomeOfficeMondorf © 1997 -
2023 Text + Design |