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Eine Fahrradwallfahrt zum Apostelgrab nach Trier |
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Eine Fahrradwallfahrt zum Apostelgrab nach Trier von Samstag, dem 27.09. bis Montag, dem 29.09.2008
1.Tag
Als ich kurze Zeit später, das
Fahrrad schiebend, über den Poppelsdorfer Wallfahrtsweg das Rheintal
verließ, blieb der Nebel im Tal zurück. Schon an der Kreuzberg
Kapelle schien wunderbar die Sonne. Durch Ippendorf radelte ich nun
weiter in den Kottenforst. Durch den herrlichen Herbstwald ging es
recht bequem über den Gudenauer Weg, vorbei an einem Wegekreuz, das
unter anderem auch dem Hl. Matthias gewidmet ist, zunächst nach
Villiprott und von da weiter nach Adendorf. Vorbei an der Wasserburg Adendorf radelte ich dort auf geteerten Feldwegen und Landstraßen über Eckendorf und Vettelhoven nach Holzweiler. Zunächst noch ein Stück Richtung Esch, musste ich dann nach links abbiegen, um auf einem Teerweg bzw. einer Betonpiste über den Swistbach die Höhe vor Dernau zu erreichen. Von dort oben ging es dann in rascher Fahrt durch die Weinberge steil hinunter nach Dernau ins Ahrtal. Hier am Matthias-Heiligenhäuschen, das an die lang erloschene SMB Dernau erinnert, machte ich einen kurzen Halt.
Auf dem „Ahrtal-Radweg“ fuhr ich von Dernau weiter über Rech, durch einen Tunnel unter der Saffenburg hindurch, nach Mayschoß. Kurz vor Reimerzhoven legte ich dann eine erste Rast ein, um etwas zu essen und vor allem etwas zu trinken. Durch Altenahr und Kreuzberg radelte ich danach weiter, vorbei an der Kapelle von Pützfeld, bis nach Ahrbrück, wo ich auf die erste Fußwallfahrt traf. Es war eine Pilgergruppe aus Pulheim auf ihrem Weg zum Hl. Matthias. Hinter Ahrbrück fuhr ich über einen wunderschönen Radweg weiter durch den ruhigeren Teil des Ahrtales nach Hönningen, mit einem kurzen Halt an der Hubertuskapelle, und weiter über Liers, Dümpelfeld und Insul nach Schuld.
Dort endete zunächst der schöne
Radweg und ich musste nun, etwa fünf Kilometer, über die etwas enge
und doch stark befahrene L73 bis nach Fuchshofen. Aber von dort
konnte man wieder über gute Radwege durch Antweiler und Müsch
Richtung Ahrdorf gelangen.
Bei herrlichem Sonnenschein fuhr ich mit meinem Radl auf einem bequemen Radweg frohgelaunt, vorbei an bunten Herbstblumen, nach Niederehe und weiter, vorbei an alten Wegekreuzen, kam ich schließlich, nach einer Gebetspause an einem Heiligenhäuschen, nach Kerpen. Hinter Kerpen zog nun der Radweg, über freie Eifelhöhen etwas bergan, vorbei an Walsdorf, bis hoch nach Hillesheim.
Nach einer kurzen Besichtigung der örtlichen Sehenswürdigkeiten und einem zünftigen „Radler“ ging es von Hillesheim dann mit hoher Geschwindigkeit über Bolsdorf hinunter ins Kylltal. Über den sehr guten und geteerten “Kylltal-Radweg“ radelte ich weiter, vorbei an Lammersdorf und Pelm, mit kurzem Blick zur Kasselburg, bis nach Gerolstein.
Hier wollte ich gegen 17 Uhr eigentlich für den ersten Tag schlußmachen. Aber wie es der Zufall will, war ausgerechnet an diesem Wochenende in Gerolstein „Sprudelfest“ und das bedeutete für mich: kein Platz für müde Pilger! Alle Zimmer waren belegt. Aber die hilfsbereite Chefin der „Pension Krämer“ aus der Gartenstraße telefonierte solange in der Umgebung herum, bis sie ein Nachtquartier für mich sichern konnte. Allerdings waren es bis dort immerhin noch 15 Km, also noch eine Stunde Rad fahren.
So stärkte ich mich in Gerolstein zuerst einmal auf dem Straßenfest mit einer “Sprudelfestpizza“ und einem Schoppen Wein, bevor ich dann weiter auf dem stillen “Kylltal-Radweg“ alleine der Abenddämmerung entgegen fuhr. Über Birresborn und Mürlenbach, mit seiner Betradaburg, erreichte ich in der Dunkelheit dann endlich mein Quartier für die Nacht: die „Pension Klassen“ in Densborn.
2.Tag
Die Heilige Messe wurde von einem
Weihebischof zelebriert, der an diesem Tag drei Männer zum
Lektorendienst berief. Die noch recht kleinen Kinder eines Lektoren
schrien und liefen dem Bischof zwischen den Beinen
herum. Was für ein Sonntag! Dem Herrn sei Dank alle
Zufälle!
Nach dieser Seelenspeisung radelte
es sich nun gestärkt und froh gelaunt mit flottem Tritt, vorbei an
Wiesen und Wälder, aber auch durch einen Tunnel bis nach Stadtkyll.
Hinter Kordel legte ich, mit Blick auf die Burgruine Ramstein, zunächst eine Rast ein, um mein „Sonntagsmahl“ (Siedewürstchen und zwei Tage altes Baguette) zu mir zu nehmen. Man soll gar nicht glauben wie gut, angesichts solch herrlicher Landschaft und frischer Luft bei dem fantastischen Wetter, mir dieses Essen geschmeckt hat.
Von dort war es aber jetzt nicht mehr weit bis nach Ehrang und da nahm die Ruhe und Beschaulichkeit des schönen Kylltales dann leider jäh ein Ende. Über die sehr laute, weil stark befahrene Hauptstraße radelte ich nun, vorbei am Ehranger Bahnhof weiter Richtung Trier. Hinter Biewer an der Mosel entlang, erreichte ich dann die alterwürdige Stadt Trier und wechselte über die Römerbrücke die Flussseite.
Jetzt noch einen Kilometer entlang der lärmenden Hauptstraße und ich hatte mein Ziel “St. Mattheis“ erreicht.
Von Bruder Hubert, sowie Juliane und Georg, zwar überrascht bestaunt, aber doch herzlich begrüßt, wurde ich im Pilgerbüro zunächst einmal zu einer Tasse Kaffee eingeladen. Erst danach ging ich in aller Ruhe und ganz alleine, denn zu dieser Zeit zogen keine weiteren Pilger ein, voller Freude und Dankbarkeit zum Apostelgrab.
Nachdem ich im Pilgerbüro noch den Akku meines Fotoapparates laden konnte und ein Zimmer für die kommende Nacht festgemacht hatte, verabschiedete ich mich wieder und begab mich am späten Nachmittag auf den Weg zum „Waldhotel Gillenbach“. Die Mosel entlang radelte ich bis zu Kaiser-Wilhelm-Brücke, um dort dann über die B51 den Berg hinauf bis zum Gillenbach zu schieben.
Den Abend verbrachte ich dann ausnahmsweise mal ohne Fahrrad in Trier mit einem Bummel durch die Fußgängerzone vom Dom über den Markt zurück zur Porta Nigra. So endete ein wunderschöner Tag.
Trotz absoluter Ruhe fand ich in der Nacht keinen Schlaf und war sehr unruhig, was mir eigentlich fremd ist. Immer musste ich an den Rückweg denken, den ich für zwei Tage über Schweich, Hetzerath, Klausen, Wittlich, Mehren, Darscheid, Kelberg, Adenau und ab Dümpelfeld wieder über die alte Strecke geplant hatte. Etwa gegen 2.30 Uhr hatte ich eine „Eingebung“, den Rückweg wegen der sich verschlechternden Wetterlage doch auf einen Tag zu begrenzen, und zwar in der Form, das ich doch ab Ehrang mit dem Zug zurück nach Hillesheim fahren könnte und erst von dort über den Hinweg wieder zurück nach Hause zu radeln. Es sollte sich später bestätigen, dass dies tatsächlich die einzig vernünftige Variante sein sollte. Danach bin ich dann endlich eingeschlafen.
3.Tag
Einige Schönheiten am Rand des Weges sah ich nun erst auf dem Rückweg, wie zum Beispiel die Burg Kerpen und so manches schmuckes Hausgärtchen oder gepflegtes Fachwerk. An dem auf der Hinfahrt schon bewundertem Heiligenhäuschen zwischen Kerpen und Niederehe, in dem die Gottesmutter zusammen mit dem Hl. Matthias und dem Hl. Franziskus verehrt wird, wurden noch einmal alle mitgenommenen Anliegen und Gedanken im Gebet vor Gott und unsere Fürsprecher gebracht. Angesichts gleich drei Fürsprecher sollte man doch in jedem Anliegen getrost auf Erhörung hoffen.
Nach einer Mittagsrast gegenüber der
Burgruine „Neu-Blankenheim“ ging es dann wieder durchs Abachtal
zurück ins Ahrtal. Über Müsch und Schuld fuhr ich mit dem Radl,
immer weiter flussabwärts nach Ahrbrück und weiter an Weinbergen
vorbei durch Altenahr und Mayschoß bis nach Dernau.
Resümee : Also, es geht einfach nichts übers wandern und über die Fußwallfahrt!
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